War das Braunkehlchen vor nicht allzu langer Zeit auch in ganz Schleswig-Holstein ein wenig bekannter, aber gewöhnlicher Vogel der Felder und Wiesen, so sind die Brutnachweise auch im südlichen Ostholstein in den letzten Jahren sehr rar geworden. Es sind bei uns meistens nur noch im Mai und später im August durchziehende Vögel zu entdecken und selbst diese werden schon zur einer Minderheit.
Die letzten revieranzeigenden Braunkehlchen wurden z.B. im Curauer Moor 2016 fest gestellt.
Während das Braunkehlchen im Bestand abgenommen hat, konnte bei den verwandten Schwarzkehlchen ein Zuwachs von Brutrevieren festgestellt werden. Der Randstreifen, welcher 2018 zur extensiven
Beweidung u.a. mit unseren Mitteln im Curauer Moor für die Schwarzkehlchen eingezäunt wurde, scheint Schwarzkehlchen sehr anzuziehen, so dass dort jetzt regelmäßig bis zu 3 Brutreviere
festgestellt werden können. Und eine weitere "Kehlchen-Art“, das Blaukehlchen, scheint sich seitdem auch dort sehr wohl zu fühlen. Wir hoffen, dass bald auch ein durchziehendes Braunkehlchenpaar
hier "hängen" bleibt.
Die Ursachen zum Verschwinden des Braunkehlchens liegen zu einem großen Teil im Rückgang geeigneter Bruthabitate in Zusammenhang mit einem weiterhin sinkenden Nahrungsangebot (Insekten), welches
wiederum eine Folge des weiterhin großflächigen Einsatzes von Insektiziden und Pestiziden darstellt.
Eine Umkehr in der konventionellen Landwirtschaft kommt nur langsam in Gange. Ob dieses schnell genug geht, um den Braunkehlchen und auch zahlreichen anderen verschwindenden Arten, wie auch der
Kiebitz und das Rebhuhn, zu helfen, ist fraglich.
Weitere Informationen zum Braunkehlchen finden Sie hier: Vogel des Jahres
Mit 31,9 % der Stimmen bei einer Auswahl von 5 Vogelarten er gewonnen. Bei uns in Schleswig-Holstein ist der Wiedehopf als Brutvogel schon lange ausgestorben und war auch vorher nicht häufig vertreten. Mit Glück kann man den in unseren südlichen Bundesländern brütenden Vogel während des Vogelzuges beobachten, wenn er versehentlich zu weit in den Norden gelangt ist oder Jungvögel ihre erste Erkundungen in den Norden ausdehnen.
Die von uns favorisierte Mehlschwalbe hat es immerhin mit 24,4 % der Stimme auf Platz 2 geschafft!
Wir werden uns weiter für den zweiten Sieger, die Mehlschwalbe einsetzen, in dem wir für Bau von Nisthilfen und die Schaffung von Nahrungsräumen und Insektenvielfalt einsetzen. (Unsere Aktionen --> Schwalbenfreundliches Haus)
Zur Wahl standen Wiedehopf, Steinschmätzer, Bluthänfling, Mehlschwalbe und Feldsperling.
Unserer Favoriten war und ist die Mehlschwalbe. Denn, obwohl gesetzlich verboten, werden immernoch jedes Jahr ihre mühsam gebauten Nester entfernt. Der Grund „Verschmutzung" kann dabei leicht durch Kotbretter eingeschränkt werden. Gerne unterstützen und beraten wir bei der Montage von Kotbrettern und Nisthilfen.
Am Ende winkt vielleicht eine Auszeichnung mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“.
Weitere Informationen zur Mehlschwalbe finden Sie hier
Infos zur Kampagne "Vogel des Jahres" finden Sie hier
2021 ist das Rotkehlchen nun schon zum zweiten Mal der Vogel des Jahres.
Er ist einer der wenigen Vögel, die wohl allen, auch den Kleinen, bekannt sein sollte. Daher wundert es nicht, dass er bei der ersten deutschlandweiten Wahl zum Vogel des Jahres den Spitzenplatz errungen hat.
Das Rotkehlchen ist ein Vogel, welcher hoffentllich noch in jedem Garten zu sehen und zu hören ist. Damit es so bleibt gibt es einige Möglichkeiten dieses zu unterstützen. Auch andere Tiere des Gartens werden es danken!
Ausführliche Informationen zu Rotkehlchen finden Sie hier
Oliver Juhnke