Fledermäuse


Im Stadtgebiet hängen zurzeit 70 Fledermauskästen (Großraum- und einfache Höhlen), die mindestens zweimal jährlich kontrolliert und gereinigt werden. Hinzu kommt die Betreuung und jährliche Kontrolle des Eiskellers am Riesebusch, das als Fledermausquartier dient.

 

Weitere Informationen zum Eiskeller hier

Fledermauskästen für den Winter

 

Die Reinigung der Fledermauskästen ist für die Fledermausgruppe immer ein Highlight, weil man manchmal einen kurzen Blick auf Große Abendsegler oder auch  Zwergfledermäuse werfen kann. Mit einem mit Werkzeug, Ersatzteilen und Schutzhelmen bestückten Bollerwagen und einer Leiter ausgestattet dauert eine Tour mit einem mindestens vierköpfigen Team ca. drei bis vier Stunden. Die Fledermausgruppe betreut im Mönchskamp und im Riesebusch über 60 Fledermauskästen. Davon eignen sich sechzehn Großraumhöhlen aufgrund ihrer speziellen Isolierung und der dreifach aufgesetzten und geriffelten Holzplatten im Inneren zum Überwintern und werden ausgesprochen gut von den Großen Abendseglern belegt. Bis 2023 wurden diese schweren Großraumhöhlen mit Hilfe eines Flaschenzugs heruntergelassen, gereinigt, und nach Erfassung des Fledermausbestands wieder hochgezogen. Da diese Aktion aber sehr zeitaufwendig ist, Erschütterungen in der ev. belegten Höhle verursacht und damit die Fledermäuse erheblich stört, sind wir dazu übergegangen, die Kästen am Baum zu belassen und dort zu kontrollieren und zu reinigen. Sind die Höhlen mit Fledermäusen besetzt, lassen wir sie zufrieden und reinigen die Höhle erst, wenn die Tiere sie verlassen haben, außer der Kot hat schon fast das Langloch erreicht. Mit den kleinen Fledermauskästen verfahren wir genauso. Alle Fledermauskästen werden außerdem auf Beschädigungen und Lesbarkeit der Nummerierung überprüft und gegebenenfalls repariert oder ersetzt. 

 

Ansprechpartner*innen

Anja Heidemann, Email: anja.heidemann@nabu-ostholstein-sued.de 

Florian Moll, Email: florianmoll@posteo.de

Winterkontrollen der NABU-Fledermauskästen 2022

Hier drängen sich ca. 50 Abendsegler in einem sogenannten Winterkasten [Foto: Oliver Juhnke]
Hier drängen sich ca. 50 Abendsegler in einem sogenannten Winterkasten [Foto: Oliver Juhnke]

Nach der ersten Kontrolle am 13.11. fanden wieder am 26.02 und am 05.03  die Winterkontrollen der NABU-Fledermauskästen in den Bad Schwartauer Waldstücken statt. Die Kontrollen dienen zur Bestandserhebung und finden möglichst direkt vor und nach der Winterzeit statt um Störungen der Winterruhe zu vermeiden.


Beim Termin im Februar war auch Fledermausspezialist Mathias Göttsche von der Faunistisch-Ökologischen Arbeitsgemeinschaft  mit seinem Team dabei und konnte fachkundig berichten. Insgesamt konnten in unseren Kästen diesem Winter ca. 190 Abendsegler, 11 Zwergfledermäuse und eine Mückenfledermaus gezählt werden. Das sind leider weniger als in den Jahren zuvor. Die Experten führen dies auf das immer weniger werdende Nahrungsangebot für die Insektenfresser zurück, so dass sie in andere Bereiche wechseln müssen, wo noch Nahrung, wenn überhaupt, vorhanden ist.

Der schwere „Winterkasten“ wird vorsichtig mit einem Flaschenzug herunter gelassen [Foto: Oliver Juhnke]
Der schwere „Winterkasten“ wird vorsichtig mit einem Flaschenzug herunter gelassen [Foto: Oliver Juhnke]

Dieses unterstreicht die dringende Notwendigkeit zur Gestaltung von insektenfreundlichen Gartenanlagen und auch zur Reduzierung von Pestiziden in unserer Landschaft.


Die nächsten Winterkontrollen werden im kommenden Herbst stattfinden. Die Termine dafür werden rechtzeitig auf unserer Webseite bekanntgegeben, so dass auch Interessierte die Möglichkeit haben werden, diese erstaunlichen Wesen einmal von Nahem zu sehen.

Bilder von früheren Aktionen:


Reinigung und Instandsetzungsaktion 2017

Hornisse Wabe in Fledermausekasten
Hornisse Wabe in Fledermausekasten
Hinter 3 Fledermäuse
Hinter 3 Fledermäuse
Mitbewohner im Frühling, Meisen!
Mitbewohner im Frühling, Meisen!
Entleerung von Kot
Entleerung von Kot
Ein nicht Geschlupfte Kohlmeise Ei
Ein nicht Geschlupfte Kohlmeise Ei

Bilder von Richard Smith und Elisabeth Untermann, 2017