Fledermäuse

Im Stadtgebiet hängen zurzeit 70 Fledermauskästen (Großraum- und einfache Höhlen), die mindestens zweimal jährlich kontrolliert und gereinigt werden. Hinzu kommt die Betreuung und jährliche Kontrolle des Eiskellers am Riesebusch, das als Fledermausquartier dient.

Weitere Informationen zum Eiskeller hier

Fledermauskästen für den Winter

Die Reinigung der Fledermauskästen ist für die Fledermausgruppe immer ein Highlight, weil man manchmal einen kurzen Blick auf Große Abendsegler oder auch  Zwergfledermäuse werfen kann. Mit einem mit Werkzeug, Ersatzteilen und Schutzhelmen bestückten Bollerwagen und einer Leiter ausgestattet dauert eine Tour mit einem mindestens vierköpfigen Team ca. drei bis vier Stunden. Die Fledermausgruppe betreut im Mönchskamp und im Riesebusch über 60 Fledermauskästen. Davon eignen sich sechzehn Großraumhöhlen aufgrund ihrer speziellen Isolierung und der dreifach aufgesetzten und geriffelten Holzplatten im Inneren zum Überwintern und werden ausgesprochen gut von den Großen Abendseglern belegt. Bis 2023 wurden diese schweren Großraumhöhlen mit Hilfe eines Flaschenzugs heruntergelassen, gereinigt, und nach Erfassung des Fledermausbestands wieder hochgezogen. Da diese Aktion aber sehr zeitaufwendig ist, Erschütterungen in der ev. belegten Höhle verursacht und damit die Fledermäuse erheblich stört, sind wir dazu übergegangen, die Kästen am Baum zu belassen und dort zu kontrollieren und zu reinigen. Sind die Höhlen mit Fledermäusen besetzt, lassen wir sie zufrieden und reinigen die Höhle erst, wenn die Tiere sie verlassen haben, außer der Kot hat schon fast das Langloch erreicht. Mit den kleinen Fledermauskästen verfahren wir genauso. Alle Fledermauskästen werden außerdem auf Beschädigungen und Lesbarkeit der Nummerierung überprüft und gegebenenfalls repariert oder ersetzt. 

Anja Heidemann, Email: anja.heidemann@nabu-ohs.de

Florian Moll, Email: florianmoll@posteo.de

Im März 2025 fand die jährliche Kontrolle der Fledermauskästen im Mönchskamp statt, um die Anzahl der in den Großraumhöhlen überwinternden Großen Abendsegler zu ermitteln. Die Kontrollen finden schon seit 1994 statt, also jetzt 31 Jahre!

Zu unserer Überraschung waren die Höhlen im Frühjahr mit einer größeren Anzahl an Tieren belegt, als es sonst der Fall war. Teilweise waren die Kästen so voll, dass wir sie nicht zählen konnten, um Störungen zu vermeiden. Wir vermuten, dass durch die Baumfällungen im Rahmen der Baumaßnahmen für die neue 380 KV-Leitungen im Meierkamp einige Fledermausquartiere verloren gegangen sind und die Tiere notgedrungen auch in unseren Kästen im Mönchskamp untergekommen mussten. Es wurden zwar neue Kästen als Ausgleich (u.a. 5 Stück im Bereich unserer langjährigen Kontrollen) aufgehängt. Hier bei handelt es sich aber um sogenannte selbstreinigende Großraumhöhlen, welche selten bis gar nicht kontrolliert werden und somit auch, wie von uns bereits 1 x festgestellt, schnell durch Hornissen- o. Wespennester besetzt sind und dann nicht mehr für Fledermäuse zur Verfügung stehen. Wir sind gespannt, ob sich die diesjährigen Zahlen der Tiere bei unserer Kontrolle im Frühjahr 2026 wiederholen werden.

Bei der Kontroll- und Reinigungsaktion am 11. Oktober konnten wir anhand der Höhe des Kotes (von 5cm bis manchmal fast 20cm) feststellen, dass sich wieder in fast allen Großraumhöhlen Wochenstuben befunden haben müssen. Die Hälfte der kleineren Kästen war mit einzelnen Großen Abendseglern besetzt und in 1 Kasten am Badesteig hielten sich zwei Wasserfledermäuse auf.

Bei der Kontrolle der Kästen am 25. Oktober im Riesebusch hatten wir tatkräftige Unterstützung vom NABU Lübeck. Gerade beim Abnehmen einer Kaputten und dem Anbringen von zwei neuen Großraumhöhlen war diese Hilfe sehr wertvoll. Bis auf einen Kasten, in der mit Kot bis zum Einflugloch randvoll war,  und einem Wespennest in einem anderen Kasten, konnten wir ansonsten wenig feststellen. Die Kästen im Bereich des Spielplatzes waren wiederholt kaum belegt. Daher werden wir die Daten der letzten Jahre auswerten und entscheiden, ob wir eventuell einige Kästen an günstigere Standorte umhängen. Insgesamt waren wir 3 Stunden bei kühlem aber schönem Wetter unterwegs. Auch, wenn es manchmal anstrengend ist, Leiter und Ausrüstung durch den Wald zu transportieren, überwiegt doch die Freude, wenn man eine Fledermaus in einem Kasten hängen sieht und es dann noch ein von Anja überraschend vorbereitetes Picknick gibt.

Auf diesem Weg: Ein herzliches Dankschön an alle Helfenden ! 

Bilder von Richard Smith und Elisabeth Untermann, 2017